Kayaköy: Einblick in die vielfältige Vergangenheit der Türkei

Hillside Beach Club Outside bietet das Beste aus Kultur, Geschichte und Natur der Türkei.

 

Vom azurblauen Mittelmeer und Pinienwäldern umgeben, ist der Hillside Beach Club der perfekte Startpunkt, um einige der faszinierendsten historischen Städte der Südwesttürkei zu erkunden. Kayaköy ist dabei die nächstgelegene und gleichzeitig bekannteste antike Stadt.

 

Das Tal von Kayaköy bietet eine faszinierende Geschichte und eine Fülle an Natur. Ideal für Wanderer oder auch für Geschichtsinteressierte, die mehr über die Vergangenheit der Türkei erfahren möchten. Nur 8 km südlich des Hillside Beach Clubs gelegen, nimmt man an, dass das Tal die Überbleibsel der lykischen Stadt Karmylassos beherbergt. Auch befinden sich dort noch einige Sarkophage sowie mehrere Felsengräber aus dieser Zeit, die darauf warten, erkundet zu werden.

 

Die Geisterstadt Levissi liegt ebenfalls in diesem Tal. Die Ruinen erinnern an die historischen Ereignisse in der Türkei und in dem benachbarten Griechenland vor etwa einem Jahrhundert.

 

Während der Zeit des Osmanischen Reichs lebte eine muslimische und griechisch-orthodoxe Bevölkerung in Kajaköy. Wegen der im Vergleich zur Küste kühlen Temperaturen im Sommer und dem reichhaltigen Boden, war das Tal sehr beliebt bei Familien. Für den Anbau von Obst und Gemüse herrschten hier perfekte Bedingungen – die schwarzen Feigen aus dem Tal sind zum Beispiel heute noch legendär. Die muslimischen Familien lebten meist direkt im Tal, während die christlichen Gemeinschaften die Hänge bevorzugten. 

 

In der Blütezeit befanden sich rund 500 Häuser mit 2.000 Einwohnern in Levissi. 1852 zählte der Entdecker und Archäologe Charles Fellows drei- bis vierhundert Häuser, während Professor Otto Benndorf 1884 sogar über 500, meist zweistöckige Gebäude, berichtete. 

 

Levissi verfügte neben den Wohnhäusern auch über Schulen, eine Bibliothek und Geschäfte sowie 21 Kirchen und Kapellen. Dazu zählen die schönen Basiliken Panagia Pyrghiotissa und Taxiarhis (1), die sowohl Status als auch Reichtum suggerierten.

 

Die Bevölkerung in Levissi lebte jahrhundertelang in Harmonie – geprägt von Ritualen, Traditionen und eigener Küche. Doch der Untergang des Osmanischen Reichs nach dem Ersten Weltkrieg, gefolgt vom Türkischen Unabhängigkeitskrieg, hatte verheerende Auswirkungen auf die türkischen und griechischen Gemeinschaften. 

Im Juli 1923 folgte dann ein Ereignis, das die Türkei noch immer als Bevölkerungsaustausch und Griechenland als Kleinasienkatastrophe bezeichnet: In Lausanne beschlossen die damaligen Großmächte eine Zwangsumsiedlung der türkischen Christen nach Griechenland und der griechischen Muslime in die Türkei. 

 

Ayşe Neun, die 1923 17 Jahre alt gewesen war, lebte bis zu ihrem 104. Lebensjahr. Sie erinnerte sich daran, wie sie auf die Mitgifttruhe ihrer christlichen Freundin Maria aufpasste und vergeblich darauf wartete, dass sie zurückkehrt. Auch erzählte sie von ihrem Gang durch das leere Levissi und von den verlassenen Katzen, die einst Haustiere waren und nach Essen schrien.

 

Die Stadt blieb vorerst größtenteils leer, bis das Land Staatseigentum wurde. Bei Erkundung der Ruinen wird man sofort in die Vergangenheit zurückversetzt. Der britische Schriftsteller Louis de Bernières wurde von der ehemaligen Stadt dazu inspiriert, seinen Romanklassiker “Birds Without Wings“ zu schreiben (2). Zwar spielt die Geschichte des Buchs in der fiktiven Stadt Eskibahçe, basiert aber auf Kajaköy. 

 

In jüngster Zeit nutzte Russell Crowe, Schauspieler und Regisseur, die Ruinen für seinen Film „Das Versprechen eines Lebens“ (3) als Drehort.

 

Levissi ist ein malerischer und fotogener Ort. Hillside Outside organisiert regelmäßig Wanderungen nach Kajaköy. Der vierstündige Ausflug findet in Begleitung eines professionellen Reiseleiters statt, der alles rund um die Geschichte der Region erklärt.

 

Die Ruinen und der Duft von Salbei, Oregano und wildem Thymian, die Blumen, Vögel und Wildtiere versetzen die Gäste während dieses Ausflugs in die Vergangenheit. Unterwegs halten die Gäste für ein traditionelles Frühstück. Hier gibt es gefüllte türkische Fladenbrote - zubereitet über einem offenen Feuer.

 

Gäste, die im Hillside Beach Club übernachten und mehr über die Geschichte, Flora und Fauna der Gegend erfahren möchten, können an den zahlreichen Wanderungen rund um Kajaköy  teilnehmen und die Ruinen von Afkule besuchen, ein Kloster, das im 18. Jahrhundert von Mönchen in die Klippe gehauen wurde. Auch führt der schöne Lykische Weg entlang der Küste.

 

 

(1) Die beiden Kirchen sind seit 2013 aus Sicherheitsgründen für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

(2) Birds Without Wings, 2004: Louis de Bernières; in vielen Sprachen veröffentlicht.

(3) Das Versprechen eines Lebens, 2014: Russell Crowe

(4) Ein Leitfaden für Kajaköy: Dean Livesley und Jane Akatay; vorangebracht von Louis de Bernières